Grenzüberschreitungen – Kunst zwischen Figuration und Abstraktion

Mit unverkennbarer Handschrift immer wieder auf der Suche nach neuen, kreativen Wegen – das zeichnet die Bonner Künstlerin Nortrud Becher-König aus.

So vielschichtig die neuen Wege auch sind, die Becher-König mit ihrer Kunst immer wieder beschreitet, eines ist ihnen allen gemeinsam: Sie werden dominiert von ihrem Energie geladenen Farbgefühl. Ihre Kunst ist dabei eine ständige kreative Auseinandersetzung zwischen Ratio und Emotio – an deren Ende fast immer die Emotio – der „Bauch“ – obsiegt.

Ihre Malerei zeigt farblich mal harmonische, mal spannungsgeladene Bildwelten. Motivation und Grundidee ihrer abstrakten Malerei sucht und findet sie in der Natur. In den abstrakten Werken manifestiert sich ausgehend von der Grundidee ein „freies Fluten“ von Farben, Formen, Motiven, Bildideen und Techniken. Grenzen zwischen Greifbarem und Transformiertem verschwimmen.

In der Werklinie „Esprit und Ironie“ werden diese Grenzüberschreitungen zu einer sehr eigenständigen neuen Form stilisiert: Figurative und abstrakte Malerei verschmelzen zu einer kreativen Symbiose. Surreale Elemente und Anklänge an die Popart sind unverkennbar. Es zeigt sich, was ein Bild kann: unendliche Geschichten erzählen – bei Becher-König noch dazu mit Esprit und Ironie.

Dramatische Lebensgeschichten führt Becher-König in der überwiegend figurativen Werklinie „Exodus“ vor Augen. Den weit über 50 Millionen Flüchtlingen auf der Welt gibt sie ein ganz persönliches Gesicht – sehr ernst, aber auch sehr bewegend.

Fotografie ist für die Bonner Künstlerin nicht bloßes Instrument, um Motive und Stimmungen für die malerisch-kreative Umsetzung „einzufangen“. In „Fokussiert“ zeigt sie „kleine Welten“ mit ihren Augen: sehr detailbedacht, eben fokussiert, werden z.B. Spiegelungen und spannende Reflexionen genutzt, um neue Sichtweisen und Bildwelten zu erzeugen.